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Oosterschelde-Rundfahrt

Schuddebeurs - Colijnsplaat - Noord Beveldand - Neeltje Jans

Der 1. Tagesordnungspunkt nach dem Frühstück heute war Tanken!

Da uns der Diesel in Renesse mit € 1,78 schlichtweg zu teuer war sind wir zur Auomatentankstelle an der N59 zwischen Nieuwekerk und Bruinisse gefahren. War mit € 1,64 immer noch teurer als in Deutschland aber einigermaßen erträglich.

Dann sind wir in das hübsche kleine Örtchen Schuddebeurs gefahren. Das liegt ein paar Kilometer nördlich von Zierikzee. Dort haben wir uns auf die Suche nach der Handfähre gemacht.

Die gelaufene Route war in etwa diese hier:

Auf der Seite https://www.opschouwenduiveland.nl/de/locaties/1755155148/schuddebeurs ist folgendes über das Örtchen zu lesen:

Schuddebeurs ist vielleicht klein, aber reich an Natur und Geschichte. Die umliegenden Wälder bieten eine abwechslungsreiche Mischung aus Eichen, Buchen, Weißdorn und Nadelbäumen. Ideal für einen ruhigen Spaziergang mit Vogelgesang und dem Duft des Waldes.

Mit etwas Glück siehst du hier Spechte, Eulen, Kleiber, Salamander, Frösche, Iltisse, Wiesel oder sogar Rehe. Im Frühling blühen Schneeglöckchen und Buschwindröschen, im Spätsommer ziehen blühender Efeu und Heilziest zahlreiche Schmetterlinge und Insekten an.

Im Goldenen Zeitalter errichteten wohlhabende Kaufleute aus Zierikzee prächtige Landhäuser in Schuddebeurs. Rund um Villen wie Mon Plaisir und Weelzicht entstanden herrliche Gärten und Wälder. Viele wurden nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert und werden heute noch privat bewohnt.

Dank der alten Bäume brüten hier viele Höhlenbrüter wie Eulen, Spechte und Kleiber. Im Frühling verwandelt sich der Garten von Mon Plaisir in ein ruhiges Refugium für etwa dreißig Graureiherpaare.

Zwischen 2000 und 2005 wurde hier der „Wald der Zukunft“ gepflanzt – ein Ort, an dem Menschen zur Erinnerung an besondere Momente Bäume pflanzen konnten. Heute ist daraus ein beeindruckender junger Wald geworden.

Nicht weit von Schuddebeurs liegt die Kakkersweel, ein Weiher zwischen Noordgouwe und Kerkwerve, entstanden durch einen historischen Deichbruch. Hier brüten u. a. Wiesenweihen, Rohrammern und Teichrohrsänger. Enten sind das ganze Jahr über zu beobachten.

Das Naturgebiet Schuddebeurs ist frei zugänglich für Wanderer, Radfahrer und Reiter. Mit einer Genehmigung darf in der Polderlandschaft hinter Mon Plaisir auch geangelt werden. Ein Ort, an dem Mensch und Natur in Harmonie zusammenleben – ganz typisch Schouwen-Duiveland.

Nach einigen Fehlversuchen haben wir dann auch einen Parkplatz in der Nähe des Eingangs zum Naturschutzgebiet gefunden und sind losgezogen.

Leider hat man schon gemerkt, dass in den Niederlanden gerade Herbstferien sind – es war nicht gerade wenig los. Trotz des leichten Nieselregens.

Die Zugfähre (Trekvlot) haben wir dann auch gefunden. Leider wurde sie von 3 einheimischen Burschen als Spielzeug besetzt. Wir konnten unsere Bilder erst machen, als die Mütter der Jungs kamen und sie einmal runter mussten.

Im Internet findet man folgende Info:

Innerhalb des Wandernetzes ‘Entlang von Wasser und Land’ auf Schouwen-Duiveland wurden vor einigen Jahren alte Verbindungen wiederhergestellt oder neue in der Landschaft hergestellt. Dies geschah durch den Bau sogenannter ‘Ackerlandwege über Deiche, Felder und durch Wiesen. Manchmal gibt es eine breite Wasserstraße und eine Fähre ist eine gute Lösung, um auf die andere Seite zu gelangen.

Eine bekannte Fähre ist die von Schuddebeurs. Diese Fähre bildet die Verbindung zwischen dem Wald von Schuddebeurs und dem Schouwsedijk (zwischen den Anschlussstellen 89 und 86 des Wandernetzes). Aber es gibt auch eine solche Fähre zwischen Serooskerke und Noordwelle. 

Dieses Foto ist ebenfalls aus dem Internet „geliehen“:

Bei der Fahrt über die Zeelandbrug hat das Wetter dann etwas aufgeklart. Direkt nach der Brücke sind wir in das Dörfchen Colijnsplaat abgebogen und konnten da auch vom Hafen aus gesehen noch ein paar Bilder der eindrucksvollen Brücke machen.

Die über 5 km lange Brücke ist ein Teil der N256. Die von 1963 bis 1965 erbaute Brücke hat den Weg zwischen RotterdamBruinisse und Zierikzee im Norden und GoesMiddelburg und Vlissingen im Süden erheblich verkürzt. Sie beginnt bei Zierikzee auf Schouwen-Duiveland und endet in der Nähe des Ortes Colijnsplaat auf Noord-Beveland.

Die Brücke wurde in den ersten eineinhalb Jahren einfach Oosterscheldebrug genannt. 1967 erhielt sie ihren endgültigen Namen Zeelandbrug.

Sie war die längste Brücke Europas, bis sie 1972 von der Ölandbrücke in Schweden abgelöst wurde und diese wiederum 1998 von der Ponte Vasco da Gama in Lissabon. Sie ist mit über fünf Kilometern Länge die längste Brücke der Niederlande.

Bei einem kleinen Rundgang vom Hafen ausgehend sind diese Bilder entstanden:

Die letzten 3 Bilder zeigen das Denkmal „Houen Jongens” welches an die Flutkatastrophe von 1953 erinnert.

Es ist aus Bronze gefertigt und stellt „die heranrollende Welle, die Flutbretter und eine Menschenhand” dar und symbolisiert den Kampf des Menschen mit dem Wasser.

Es steht im alten Hafen von Colijnsplaat. Auch die Coupure (Deichdurchgang) wurde 1993 in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt, und die Flutbretter liegen wieder neben der Coupure aufgestapelt.

Die Enthüllung des Denkmals erfolgte am 6. August 1993 durch die noch lebenden Retter von damals.

Der Künstler ist Jan Haas aus Vlissingen. J.H.C. Haas wurde am 26. Oktober 1942 in Jakarta (ehemals Batavia) geboren.

Text auf der Bronzetafel vor dem Denkmal
HALTET DURCH, JUNGEN!
IN DER HÖLLISCHEN KATASTROPHENNACHT DES 1. FEBRUARS 1953
DROHTEN DIE HIER AUFGESTELLTEN FLUTPLATTEN
UNTER DER WALZENKRAFT DER WELLEN ZU BRICHTEN
DIE KOLLIENPLATTE SCHIEN HILFLOS ZU VERSINKEN

MIT IHRER KÖRPERKRAFT HALTEN DIE DORFBEWOHNER
DIE WANKELNDE WASSERABWEHR AN IHREM PLATZ
BIS EIN IM HAFEN LOSGERISSENES SCHIFF
VOR DER ABWEHR AUF DEM KAIS GESTRANDET IST
SO BLIEB DAS DORF VON ÜBERSCHWEMMUNGEN VERSCHONT

AM 6. AUGUST 1993 WURDE DIESES DENKMAL ENTHÜLLT
ZUR ERINNERUNG AN DIE KATASTROPHE VON 1953
DIE WUNDERBARE RETTUNG VON COLIJNSPLAAT
UND DEN EWIGEN KAMPF DER NIEDERLANDE GEGEN DAS WASSER

IN ERINNERUNG AN DIE FLUTKATASTROPHE VON 1953
UND DIE RETTUNG VON COLIJNSPLAAT

ZUM GEDENKEN AN DIE FLUTKATASTROPHE IM JAHRE 1953
UND AN DIE RETTUNG VON COLIJNSPLAAT

Die Geschichte hinter „der Legende von Colijnsplaat”
„In der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953 wurde die Niederlande von der Flutkatastrophe heimgesucht. Colijnsplaat blieb wie durch ein Wunder verschont. Der alte – heute zugeschüttete – Hafen war noch in vollem Betrieb und stand in Verbindung mit der Oosterschelde. In dieser Nacht stieg das Wasser so hoch, dass man beschloss, die Flutbretter in der Kluft neben dem ehemaligen Rathaus zu platzieren. Das Wasser stieg weiter. Die Wellen schlugen gegen die Flutbretter. Der mittlere Stützpfeiler konnte dem Druck des Wassers nicht standhalten und begann Risse zu zeigen und zu „wanken”. Anwesende Dorfbewohner (zwischen 30 und 60) kamen zu Hilfe und drückten gegen die Bretter und den Stützpfeiler. Jedes Mal, wenn eine große Welle aus dem Hafen heranrollte, stellten sie sich quer, um den Aufprall der Welle gegen die Bretter mit ihren Körpern abzufangen. Das Wasser stieg weiter bis etwa 10 cm unter die höchste Flutplanke. Nach einigen Stunden – als die meisten Männer erschöpft waren und den Mut zu verlieren drohten – kam unerwartete Hilfe aus dem Hafen. Das im Hafen liegende Schiff „Lead” wurde vom Meer auf den Kai geworfen, direkt vor die Unterbrechung, wodurch diese als Wellenbrecher fungierte.

Beim höchsten Wasserstand am frühen Sonntagmorgen des 1. Februar 1953, gegen 3:30 Uhr von etwa +4,5 m NAP wäre der gesamte Ort mit etwa drei Meter hohem Wasserstand überflutet worden. Fast alle Häuser hätten innerhalb kürzester Zeit bis zur Dachkante (viele Häuser in Colijnsplaat hatten und haben bis heute nur ein Erdgeschoss und ein ausgebautes Dachgeschoss) unter Wasser gestanden. Kilometerweit wäre das Ackerland mit Salzwasser überflutet und damit auf Jahrzehnte unbrauchbar geworden.

Von Colijnsplaat ging die Fahrt dann weiter so gut es ging am Deich von Noord-Beveland entlang.

Bei Oesterput auf dem Deich findet man Infos zum Nationalpark Oosterschelde. Von dort aus hat man auch einen tollen Blick über die gesamte Oosterschelde von der Oosterscheldekering im Westen bis zur Zeelandbrug im Osten.

Der relativ große Parkplatz wäre auch ein super Ausgangspunkt für eine Deichwanderung in der Gegend.

Weiter ging es in Richtung Oosterscheldekering und unterwegs wurde beschlossen, die Kibbeling bei Proef Zeeland zu testen und anschließend noch einen Strandspaziergang auf Neeltje Jans zu machen.

Die Kibbelinge haben es in Petras & Uwes Top 3 geschafft und am Strand war es einfach nur herrlich.

Hier sind noch ein paar Videos, die wir am Strand aufgenommen haben:

Strand Neeltje Jans

5 Videos

Im Anschluss waren wir noch beim Plus in Scharendijke zum Einkaufen und jetzt wollten wir eigentlich noch zu Abend essen.

Leider hat Uwe starke Bauchschmerzen bekommen und musste sich hinlegen. Hoffen wir, dass morgen alles wieder gut ist…